Street

DIE HARLEY-DAVIDSON STREET FAMILIE

Die Street ist eine von Grund auf neu konstruierte Maschine im Dark Custom Look. Ihr moderner, flüssigkeitsgekühlter V-Twin trägt den Namen Revolution X und ist in einen neuen, fahrstabilen Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen mit Telegabel und stabiler Vierkant-Zweiarmschwinge mit seitlich montierten Federbeinen eingebettet.

Mit dem neuen V-Twin schlägt Harley-Davidson ein weiteres Kapitel in der Geschichte der flüssigkeitsgekühlten Revolution Motoren auf. Wie beim Triebwerk der V-Rod Modelle stehen auch die Zylinder des Revolution X V-Twins in einem Winkel von 60 Grad zueinander. Je eine obenliegende, kettengetriebene Nockenwelle steuert vier Ventile pro Zylinder. Eine Ausgleichswelle reduziert die Vibrationen. Bei einer Bohrung von 85 und einem Hub von 66 Millimetern ergibt sich ein Hubraum von 749 Kubikzentimetern. 60 Newtonmeter stemmen die Kolben des Revolution X bei 4000 U/min auf die Kurbelwelle. Der Motor entwickelt 42 kW (57 PS) und zeichnet sich durch eine nachdrückliche und jederzeit gut kontrollierbare Leistungsentfaltung aus. Über ein Sechsganggetriebe und einen Zahnriemen gelangt die Kraft auf die Straße.

Nicht nur der Antriebsstrang, sondern auch das Chassis der Street wurde von Grund auf neu entwickelt. Mit einer besonders geringen Sitzhöhe von 709 Millimetern, sorgfältig abgestimmten Fahrwerkskomponenten und einem großen Lenkeinschlag wurde es auf maximale Handlichkeit und ein sicheres Fahrgefühl ausgelegt: Der Fahrer hat die Maschine jederzeit gut im Griff.

Der Agilität der Street steht ihr Stil in nichts nach. Look, Sound und Feeling charakterisieren die Maschine als authentische Harley-Davidson. Front- und Heckfender sind aus Metall gefertigt, eine klassische metallene Airbox ziert die rechte Motorflanke und der Tank wird von einem erhabenen Harley-Davidson Logo gekrönt.

Die Street ersetzt keine andere Harley-Davidson, vielmehr ergänzt sie das Modellprogramm. Die Dark Custom Maschine ist in einem ebenso hochwertigen wie reduzierten Stil gehalten, der es dem Fahrer leicht macht, sein Motorrad dem eigenen Geschmack entsprechend individuell zu gestalten. Zum Verkaufsstart stehen bereits zahlreiche Originalzubehörprodukte zur Verfügung, die jede Street in ein Unikat verwandeln, das voll und ganz den Geist ihres Besitzers widerspiegelt.

Im Jahr 20202 wurde die Produktion der Street Modelle eingestellt. Die Modelle sind ab jetzt nur noch als Gebraucht-Bikes erhältlich: Gebrauchte Street Modelle

Geschichte und Konzept

Ansprüche und Wünsche der Kunden stehen bei der Entwicklung einer neuen Harley-Davidson ganz weit oben im Lastenheft. Daher durften zu Beginn der 2010er-Jahre Motorradfans in aller Welt Einfluss auf die Projektierung einer neuen Harley nehmen. Das amerikanische Unternehmen hatte junge Zweiradfans gefragt, was sie von einem Motorrad erwarten. Die Ergebnisse der Studie führten zur Ausgestaltung der Street. Ihr moderner, flüssigkeitsgekühlter Revolution X Motor verfügt je nach Version über einen Hubraum von 500 beziehungsweise 750 Kubikzentimetern. Nach Europa kommen jedoch ausschließlich 750er-Modelle. Die ersten Prototypen der Street wurden der Öffentlichkeit auf der EICMA 2013 präsentiert. Zur Saison 2014 stand die Maschine bereits in den USA sowie in Spanien, Portugal und Indien in den Showrooms der Händler und zum Modelljahr 2015 erschien sie auch auf dem deutschen, österreichischen und schweizerischen Markt. 2017 debütierte mit der Street Rod die zweite 750er im Street Portfolio: eine besonders dynamisch ausgelegte Maschine mit leistungsstarkem Motor und modifiziertem Fahrwerk.

Mit den Street Modellen spricht Harley-Davidson eine neue Generation von Motorradfahrern rund um den Globus an – Kunden, die eine Harley bislang nicht in ihre Kaufentscheidungen einbezogen hatten. Die Baureihe fußt auf dem Erfolg, den die Motor Company weltweit mit düster, minimalistisch und rebellisch gestalteten Modellen wie der Iron 883 und der Street Bob erzielte. Dieser reduzierte Look, der zum Customizing herausfordert, erhielt den Namen Dark Custom.

Wie alle Harley-Davidson Typen wurden auch die Street Modelle unter der Ägide des Willie G.Davidson Product Development Centers in Wauwatosa, USA, unweit des Firmensitzes von Harley-Davidson in Milwaukee konstruiert und gestaltet. Die für die Vereinigten Staaten bestimmten Fahrzeuge werden in Kansas City, USA, hergestellt, Street Modelle für die anderen Weltmärkte fertigt Harley-Davidson in seinem Werk im indischen Bawal. Selbstverständlich gelten auch für diese Fabrik die gleichen hohen Qualitätsstandards, die alle Harley-Davidson Fertigungsstätten auszeichnen.Erstmals hatte die Motor Company übrigens in den 1960er- und 1970er-Jahren Motorräder für den Weltmarkt in einem Werk außerhalb der USA, nämlich in Italien, gefertigt.

Die Konzeption der Street Modelle zielt nicht nur auf die USA und Europa, sondern ausdrücklich auch auf Asien ab. Unter den asiatischen Ländern wiederum sticht Indien hervor, denn die Größe seiner Volkswirtschaft, seine Demographie und ein hohes Wachstum machen dieses Land zu einem besonders wichtigen Markt der Zukunft. Anders als in China treibt in Indien die Inlandsnachfrage die Entwicklung voran. So ist Harley-Davidson mit der Entscheidung für eine Fertigung im indischen Bawal konsequent dichter an eine neue, wichtige Zielgruppe in einem boomenden und an Premium-Produkten interessierten Markt herangerückt und geht gezielt auf dessen Bedürfnisse ein. Abgesehen von den Street Typen werden alle anderen Harley-Davidson Motorräder weiterhin ausschließlich in den USA hergestellt. Die CKD-Werke, die Harley-Davidson in Brasilien und Indien betreibt, dienen lediglich zur Endmontage von Fahrzeugen, die für den brasilianischen und indischen Markt bestimmt sind. Zu diesem Zweck werden vormontierte Motorräder aus den USA angeliefert.

2016 hielt der Revolution X Motor Einzug ins Renngeschehen: Das Harley-Davidson Screamin’ EagleFactory Team enthüllte die erste völlig neue Harley-Davidson Flat-Track-Rennmaschine seit über vier Jahrzehnten: die XG750R. Ihr Triebwerk basiert auf dem Motor der Street Modelle und ist eingebettet in ein schlankes Racing-Chassis.